Tourismus wird oft als Möglichkeit gesehen, neue Reiseziele zu entdecken, aber sein Potenzial geht weit darüber hinaus. Verantwortungsbewusste Entwicklung kann Gemeinschaften stärken, Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und den Schutz der Natur unterstützen. Passend zum Thema des diesjährigen Welt-Tourismus-Tages „Tourismus und nachhaltige Transformation“, der vom 27. bis 29. September 2025 stattfand, freut sich die DERTOUR Foundation, zu berichten, wie Partner auf der ganzen Welt den Tourismus zu einem Instrument für langfristigen Fortschritt machen.
Menschen fördern

Indien – ACCESS Women Empowerment
In Udaipur bietet die Initiative „Lake City Rickshaws“ Schulungen für 50 Frauen aus einkommensschwachen Haushalten an. Mit Unterstützung von DERTOUR betreiben diese Frauen nun umweltfreundliche E-Rikschas und bieten Besuchern eine einzigartige Möglichkeit, die Stadt zu erkunden. Das Projekt verbindet Umweltvorteile mit wirtschaftlichen Chancen und schafft so ein verlässliches Einkommen für Familien.
Ägypten – Omar Ibn El Khatab NGO
In Safaga zeigt die Partnerschaft mit der NGO Omar Ibn El Khatab, wie Tourismus Karrierechancen erweitern kann. Durch die Renovierung einer Schneiderei erhalten Frauen in der Gemeinde sowohl eine nachhaltige Beschäftigung als auch eine praktische Ausbildung. Diese Initiative stärkt die wirtschaftliche Unabhängigkeit und unterstützt die langfristige soziale Entwicklung.
Vietnam – KOTO Her Turn
KOTO (Know One, Teach One), das erste soziale Unternehmen Vietnams bereitet benachteiligte Jugendliche durch eine Ausbildung im Gastgewerbe auf eine Karriere im Tourismus vor. Die Teilnehmer erhalten eine anerkannte Ausbildung und praktische Schulungen in den Restaurants von KOTO. Dieses Modell hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen aufzubauen und gleichzeitig Wege zu einer festen Anstellung zu schaffen.
Thailand – Pimali Foundation
Die Pimali Foundation im Nordosten Thailands unterstützt Waisenkinder und benachteiligte Jugendliche durch praktische Ausbildung im Gastgewerbe. In den letzten zehn Jahren haben mehr als 200 Schüler ihren Abschluss gemacht, was sich positiv auf über 800 Familienmitglieder ausgewirkt hat. Da die meisten Absolventen nun in Hotels und Restaurants arbeiten, trägt das Programm zur Armutsbekämpfung bei und eröffnet berufliche Perspektiven für die Zukunft.
Tanzania – Africa Amini Alama
Africa Amini Alama betreibt eine Tourismusschule, die jungen Menschen praktische Ausbildung, Praktika und digitale Kompetenzen vermittelt. Die Schüler werden für Berufe in den Bereichen Gastgewerbe, Reiseleitung und Management ausgebildet und finden oft direkt über das Tourismusunternehmen der Stiftung, Africa Amini Life, eine Anstellung. Dieser Ansatz schafft einen stetigen Nachschub an qualifizierten Arbeitskräften für den lokalen Tourismussektor.
Naturschutz

Malediven – Coral Connection
Auf den Malediven lädt Coral Connection Besucher dazu ein, sich am Schutz der Korallenriffe zu beteiligen. In den Marine Labs der Resorts nehmen Touristen an praktischen Forschungs- und Wiederherstellungsaktivitäten teil und kommen so der Meeresumwelt näher. Diese Initiativen tragen dazu bei, das Bewusstsein zu schärfen und Partnerschaften zum Schutz der Riffe aufzubauen.
Dominikanische Republik – Fundación Ecológica Maguá
In der Bucht von Sosúa restauriert die Fundación Ecológica Maguá Korallenriffe durch ökologische Sukzession. Riff-Baumschulen und Skulpturen sind nun Teil des Besuchererlebnisses und verbinden den Schutz der Artenvielfalt mit dem Tourismus. Die gesünderen Riffe kommen sowohl der Umwelt als auch der Küstenwirtschaft zugute und unterstützen lokale Tourismusunternehmen.
Sri Lanka – Schutz der Mangrovenwälder
In Sri Lanka unterstreicht die Arbeit zum Schutz der Mangrovenwälder die Bedeutung innovativer Ansätze im Tourismus. Durch die Fokussierung auf kulturelles Verständnis und Nachhaltigkeit fördert das Projekt engere Beziehungen zwischen Besuchern und lokalen Gemeinschaften. Dieser Ansatz unterstützt Resilienz und langfristige Entwicklungsziele.
Tierschutz

Türkei – Schutz von Meeresschildkröten
Die Organisation für den Schutz von Meeresschildkröten fördert den Tourismus als Katalysator für sozialen Fortschritt, indem sie Naturschutz, Bildung und gesellschaftliches Engagement miteinander verbindet. Durch die Zusammenarbeit mit öffentlichen Einrichtungen, Kommunen, Universitäten und lokalen Hotels wird die Verbindung zwischen Tourismus und gesellschaftlichem Nutzen gestärkt. Diese Partnerschaften stellen sicher, dass die Einnahmen und Aktivitäten aus dem Tourismus nicht nur lokale Unternehmen unterstützen, sondern auch zu Naturschutzbemühungen und sozialer Entwicklung beitragen. Auf diese Weise wird der Tourismus zu einem Instrument, das Bildung, Beschäftigung und nachhaltige Chancen für die gesamte Gesellschaft schafft.
Südafrika – Endangered Wildlife Trust (EWT)
Die Arbeit des Endangered Wildlife Trust (EWT) beschränkt sich nicht nur auf die Rettung von Tierarten – es geht auch darum, Landschaften und Leben zu verändern. Die Arbeit in ganz Afrika zeigt, wie naturschutzorientierter Tourismus Gemeinden stärken, die Artenvielfalt schützen und langfristige soziale Veränderungen anstoßen kann. Tourismus und Naturschutz sind eng miteinander verflochten – wenn er richtig betrieben wird, kann Tourismus ein wirkungsvolles Instrument zum Schutz von Ökosystemen, zur Stärkung von Gemeinden und zur Finanzierung langfristiger Umweltmaßnahmen sein.