Entscheidungen, die das Reiseportfolio betreffen, werden bei der DERTOUR-Group niemals leichtfertig getroffen. Besonders im Bereich Tierschutz – insbesondere im Umgang mit Meeressäugern – basiert jede Veränderung auf sorgfältiger Abwägung, wissenschaftlichen Erkenntnissen und enger Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe. In den vergangenen Monaten hat das Corporate Responsibility Team damit begonnen, Angebote mit Walen, Delfinen und anderen Meeressäugern neu zu bewerten. Dabei ging es nicht nur um das Angebot selbst, sondern auch darum, wofür die DERTOUR Group steht.
Der Prozess begann mit einer umfassenden Analyse aller tierbezogenen Produkte. Interne Diskussionen führten zu einem umfassenden Austausch mit Tourismuspartnern und Tierschutzexperten. Daraus entwickelte sich ein wachsender Konsens: Angebote, die direkten Kontakt mit Meeressäugern ermöglichen oder unnatürliches Verhalten fördern, entsprechen nicht mehr den Werten, die die DERTOUR Group vertreten möchte.
Das Ergebnis ist eine klare, verantwortungsvolle Entscheidung. Ab November 2025 werden keine Aktivitäten mehr angeboten, bei denen es zu direktem Kontakt zwischen Menschen und Meeressäugern kommt – etwa beim Delfinschwimmen. Shows, in denen Tiere zu unnatürlichem Verhalten gezwungen werden, gehören ebenfalls nicht mehr zum Portfolio.
Stattdessen liegt der Fokus auf tierfreundlichen Alternativen, wie die verantwortungsvolle Beobachtung von Meeressäugern in freier Wildbahn sowie die Förderung von Tierschutzprojekten in touristischen Regionen durch die DERTOUR Foundation.
Im folgenden Interview erläutert Laura Steden, Director of Corporate Responsibility bei der DERTOUR Group wie es zu dieser Entscheidung kam und was sie für die Zukunft bedeutet.

1. Was waren die Hauptgründe dafür, dass die DERTOUR-Group Ausflüge mit Meeressäugern in Gefangenschaft aus ihrem Portfolio gestrichen hat?
Diese Entscheidung basiert auf unserem Engagement für den Tierschutz, das in unserer verbindlichen Tierschutzrichtlinie verankert ist. Wir möchten sicherstellen, dass alle unsere Angebote den höchsten Tierschutzstandards entsprechen. Das bedeutet auch, dass wir keine Attraktionen unterstützen, die den natürlichen Bedürfnissen und Verhaltensweisen von Meeressäugern widersprechen. Im Rahmen dieses Engagements werden Aktivitäten, die einen direkten Kontakt zwischen Menschen und Meeressäugern beinhalten – wie beispielsweise das Schwimmen mit Delfinen – nicht mehr angeboten ( ). Darüber hinaus sind Shows, bei denen Tiere zu unnatürlichen Verhaltensweisen gezwungen werden, nicht mehr Teil des Angebots.
2. Können Sie uns einen Einblick in den internen Prozess geben – wie hat sich diese Entscheidung von den ersten Diskussionen zu einer konkreten Richtlinie entwickelt?
Nach einer umfassenden Analyse aller tierbezogenen Produkte in unserem Portfolio begannen wir mit internen Diskussionen darüber, wie wir unser Produktportfolio besser mit unseren Tierschutzwerten in Einklang bringen können. Diese Gespräche entwickelten sich zu einem breiteren Dialog mit Interessengruppen, an dem Partner aus der Tourismusbranche und Tierschutzexperten beteiligt waren. Durch diesen Austausch gewannen wir wertvolle Einblicke in bewährte Verfahren und die Auswirkungen von Attraktionen mit Meeressäugern in Gefangenschaft, was zu der Entscheidung führte, diese aus unserem Portfolio zu entfernen.
3. Wie haben Sie mit Tierschutzexperten zusammengearbeitet und welche Rolle spielten deren Beiträge bei der Ausarbeitung der endgültigen Strategie?
Unsere Tierschutzrichtlinie wurde in enger Zusammenarbeit mit Tierschutzexperten entwickelt, deren Input für die Gestaltung ihres Inhalts und ihrer Ausrichtung von entscheidender Bedeutung war. Ihr Fachwissen spielte auch eine wichtige Rolle bei der Konzeption unserer Tierschutz-Auditstrategie, die bereits umgesetzt wurde. Wir stehen weiterhin in ständigem Dialog mit ihnen und stützen uns auf ihr Fachwissen, um sicherzustellen, dass unsere Strategie die neuesten Erkenntnisse und bewährten Verfahren im Bereich des verantwortungsvollen Tourismus widerspiegelt.
4. Wie stellen Sie sich die Zukunft von Tiererlebnissen im Tourismus vor und welche Rolle wird die DERTOUR-Group bei der Gestaltung dieser Zukunft spielen?
Wir stellen uns eine Zukunft vor, in der Tiererlebnisse im Tourismus respektvoll und verantwortungsbewusst sind. Unser Ziel ist es, unvergessliche Urlaubserlebnisse zu schaffen und gleichzeitig das Wohlergehen der Tiere zu respektieren. Die DERTOUR-Group fördert tierfreundliche Alternativen, wie die verantwortungsvolle Beobachtung von Meeressäugern in freier Wildbahn und unterstützt aktiv Tierschutzprojekte an unseren Reisezielen. Als Beispiel für Best Practices haben wir unseren Ansatz für Elefantencamps in Thailand und Sri Lanka erfolgreich überarbeitet: Wir bieten keine Aktivitäten wie das Baden oder Reiten auf Elefanten mehr an, sondern fördern stattdessen die verantwortungsvolle Beobachtung aus respektvoller Entfernung.
5. Welche Botschaft möchten Sie mit dieser Entscheidung an Reisende und die Tourismusbranche insgesamt senden?
Diese Entscheidung spiegelt unser Engagement für verantwortungsvollen Tourismus wider. Sie soll Reisende dazu ermutigen, tierfreundliche Erlebnisse zu wählen, und der Branche signalisieren, wie wichtig es ist, Tierschutz und Nachhaltigkeit in unsere Produkte zu integrieren.